IVF-Institut – Institut bei Hormonstörungen, Wechselbeschwerden und Kinderwunsch

Ihr Weg zum Wunschkind

KURZBESCHREIBUNG DER IN-VITRO-FERTILISIERUNG IN
UNSEREM INSTITUT

Die Aufnahme eines Paares mit Kinderwunsch in das IVF-Programm unseres Institutes erfolgt nach umfangreicher Abklärung (vor der Follikelpunktion müssen bei beiden Partnern die Ergebnisse der serologischen Testung auf HIV 1, 2, Hepatitis B, C und Lues und eine Testung des Harnes auf Chlamydien vorliegen), ausführlicher Beratung und nach vorheriger Ausschöpfung anderer möglicher Maßnahmen, die zur Behebung der Kinderlosigkeit führen können.

Meist erfolgt eine medikamentöse Vorbehandlung zur funktionellen Ruhigstellung der Eierstöcke. Nach etwa zwei Wochen folgt die STIMULATIONSBEHANDLUNG. Die Gabe von Hirnanhangsdrüsenhormonen bewirkt die Entwicklung mehrerer Eibläschen (FOLLIKEL), in denen die Eizellen heranreifen. Diese Behandlung erfolgt in der Regel durch die Verabfolgung subkutaner Injektionen, die Sie selbst leicht durchführen können. Im Rahmen unserer Beratungsgespräche werden Sie über die technischen Details dieser Selbstinjektionen genauestens unterrichtet.
Ist durch regelmäßige vaginale Ultraschalluntersuchungen, die in unserem Institut erfolgen, und die Bestimmung der Konzentrationen spezieller Hormone im Blut erkennbar, dass die Eizellen, die sich in den Follikeln befinden, gereift sind, wird ein weiteres Hormon (Choriongonadotropin, HCG) in Form einer Injektion in den Gesäßmuskel verabfolgt, um so den Eisprung auszulösen (auch diese Injektion kann, nach entsprechender Anleitung, von Ihnen selbst vorgenommen werden).

Für den Morgen des übernächsten Tages (36 – 38 Stunden nach der HCG-Injektion) wird die Gewinnung der Eizellen (FOLLIKELPUNKTION) angesetzt. Zu diesem kleinen operativen Eingriff müssen Sie zur vereinbarten Zeit nüchtern mit Ihrem Partner erscheinen. Nach Lagerung auf einem Operationsstuhl im Eingriffsraum, nach Verabreichung einer Injektion zur weitestgehenden Schmerzausschaltung und Beruhigung, werden die Follikel von der Scheide aus (transvaginal), unter Ultraschallsicht punktiert. Zwei Stunden nach erfolgter Punktion können Sie in Begleitung ihres Partners oder einer anderen Vertrauensperson das Institut verlassen. An diesem Tag dürfen Sie kein Fahrzeug lenken!

Auch bei Anwendung größtmöglicher Vorsicht kann es im Rahmen der Follikelpunktion zur Eizellgewinnung zu Blutungen, u.U. aber auch zu Verletzungen von Nachbarorganen (Darm, Harnblase) oder anderer Gewebe (Gefäße, Nerven) kommen. Postoperativ können Infektionen auftreten. Bei Eintreten derartiger, extrem seltener Komplikationen ist in jedem Fall eine zusätzliche Behandlung erforderlich. Im Extremfall kann sogar die chirurgische Eröffnung des Bauchraumes notwendig sein.

Aus der gewonnenen Follikelflüssigkeit wird (werden) im Labor die Eizelle(n) isoliert und in ein Kulturschälchen eingebracht. Die Eizelle(n) wird (werden) nach ihrem Reifegrad klassifiziert, wobei nur reife Eizellen zur Befruchtung fähig sind.

Die Samenabgabe erfolgt in der Regel unmittelbar nach der Follikelpunktion in unserem Institut unter sterilen Bedingungen. In Ausnahmefällen kann die Samenprobe auch von zu Hause mitgebracht werden, vorausgesetzt, die Samengewinnung erfolgt auch dort unter keimfreien Bedingungen und innerhalb von 60 – 90 Minuten vor dem Eintreffen.
Die Kriterien für einen Samenbefund sind die Gesamtzahl, die Beweglichkeit und die Morphologie (äußere Form) der Samenfäden.

Zwei bis sechs Stunden nach Gewinnung der Eizellen erfolgt die Zugabe einer, entsprechend der Qualität der Samenprobe angepassten, Zahl an Samenfäden zu jeder der in Kultur befindlichen Eizellen. Die Befruchtung der Eizelle(n) erfolgt dann spontan in der Kulturschale.

In Fällen mit deutlicher Einschränkung der Samenqualität erfolgt, anstelle der einfachen Zugabe der Samenprobe zu der in Kultur befindlichen Eizelle, die sog. INTRAZYTOPLASMATISCHE SPERMIENINJEKTION (ICSI). Hierbei wird mit Mikromanipulatoren unter dem Mikroskop ein jeweils vital erscheinender Samenfaden in eine reife Eizelle injiziert. Mit dieser Maßnahme wird in diesen speziellen Fällen der Befruchtungsvorgang unterstützt.

18 - 20 Stunden nach der IVF wird im Labor die Kontrolle der Eizellen auf vorhandene Befruchtungszeichen (zwei Vorkerne, PRONUKLEI) vorgenommen. Ca. 24 Stunden nach der IVF teilt sich die Eizelle zum ersten Mal und erreicht somit das 2-Zell-Stadium.

Nach weiteren Teilungen ist der Embryo am dritten Tag nach der Punktion optimalerweise im 8-Zell-Stadium.

In weiterer Folge verschmelzen die Zellen zu einem KOMPAKTIERENDEN Embryo, der sich schließlich zur sog. BLASTOZYSTE weiterentwickelt.

Die Kultivierung bis zum Blastozystenstadium ermöglicht eine gezielte Selektion vitaler Embryonen. Damit kann die Zahl der Embryonen, die in die Gebärmutterhöhle eingebracht werden (EMBRYOTRANSFER) auf ein Minimum (d.h. ein bis zwei Embryonen) reduziert werden. Mit einer derartigen Vorgangsweise gelingt es in der Regel, hochgradige Mehrlingsschwangerschaften (z.B. Drillinge, Vierlinge) zu vermeiden.

Gewöhnlich findet der Embryotransfer entweder am dritten oder am fünften Tag nach der Follikelpunktion statt. Das Einbringen der Embryonen in die Gebärmutterhöhle unter Verwendung eines dünnen Katheters ist in der Regel völlig schmerzfrei. Für die technische Durchführung dieses Eingriffes ist es meist von Vorteil, wenn Sie zu diesem Zeitpunkt eine gefüllte Harnblase haben. Nach einer kurzen Ruhephase und nach Entleerung der Harnblase verlassen Sie das Institut.

Um die Gebärmutterschleimhaut optimal für die Einnistung der Embryonen vorzubereiten, erhalten Sie in der Regel ab dem Tag der Follikelpunktion Gelbkörperhormone, die optimalerweise über die Scheide verabreicht werden. Zusätzlich erhalten Sie oral Östrogentabletten. In ausgewählten Fällen werden zu diesem Zwecke zusätzlich auch HCG-Injektionen intramuskulär verabfolgt.

Zwei Wochen nach erfolgtem Embryotransfer, wenn bis zu diesem Zeitpunkt die Regelblutung ausgeblieben ist, wird der erste Schwangerschaftstest durchgeführt. Im Falle eines positiven Tests werden Sie, nach Sichtbarwerden der Herzaktion des(r) Kindes(r) im Ultraschall (KLINISCHE SCHWANGERSCHAFT), Ihrem zuweisenden Arzt rücküberwiesen.

In seltenen Fällen kann sich durch die Stimulationsbehandlung eine Überreaktion der Eierstöcke (OVARIELLES ÜBERSTIMULATIONSSYNDROM) entwickeln. Dieser Zustand geht mit der Entwicklung von Eierstockzysten, die sogar über Nabelhöhe reichen können, und u.U. mit einer Flüssigkeitsansammlung im Bauch- und Brustraum einher und kann, sehr selten, bedrohliche Ausmaße annehmen.

Kontaktieren Sie daher bei Anzeichen einer derartigen Entwicklung (z.B. schmerzhafter, aufgetriebener Bauch, Übelkeit, Brechreiz) bzw. in jedem Fall einer für Sie beunruhigenden Situation (z.B. Fieber, Blutungen, Schmerzen) zu jeder Zeit Ihren behandelnden Arzt, der das weitere Vorgehen festlegt.